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Dr. Livio Marcaletti (Bern) Gesangliche vs. gute Manieren, künstlerischer vs. gastronomischer Geschmack: Überfälle des Alltagslebens in die Gesangstraktate (1600-1900)

03.05.2016, 18:21
Hörsaal 002, Institut für Musikwissenschaft, Hallerstr. 12, 3012 Bern,
SMG Sektion Bern

Ab dem 17. Jahrhundert stellte die Lehre der Manieren und anderer Ausdrucksmittel eines der wichtigsten Ziele der schriftlichen Vokaldidaktik dar. Obgleich ein solcher Stoff am häufigsten durch Musikbeispiele erläutert wurde, konnten nicht alle Aspekte des Vortrags durch die Musiknotation fixiert werden. Dazu sind Beschreibungen und Ähnlichkeiten, die sich auf das Alltagsleben beziehen, besonders zutreffend: Gute Manieren und gastronomische Sorgen werden mit dem künstlerischen Geschmack in Verbindung gesetzt, um einen verwickelten didaktischen Stoff anschaulicher zu machen. Dazu werden auch kuriose stimmhygienische Anweisungen und Verbote über Essen, Trinken und andere alltägliche Gewohnheiten erwähnt, welche die Gesangstraktate als „ausdrucksvolle“ Lehrmittel charakterisieren.

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