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Benedetta Zucconi (Mainz) Wie haben wir gelernt, an die Tonaufnahme zu denken? Der phonographische Diskurs nach der Berner Übereinkunft (1886)

23.05.2017, 11:43
Hörsaal 002, Institut für Musikwissenschaft, Hallerstr. 12, 3012 Bern,
SMG Sektion Bern

Die Menschen sind heutzutage an das Wesen der Tonaufnahme gewohnt. Musik jederzeit bei sich zu haben und sie als einen Gegenstand zu betrachten, scheint uns selbstverständlich. Aber wie hat sich die Ontologie der Tonaufnahme seit ihrer Erfindung in 1877 entwickelt? Welcher Wortschatz wurde an ihr befestigt und welche Aufgaben waren für sie vorgesehen? In diesem Vortrag wird die Geschichte des phonographischen Diskurses durchleuchtet besonders in Anbetracht der Entwicklung des Urheberrechts für Werke der Kunst seit Ende des 19. Jahrhunderts – eine Entwicklung, die durch die Verbreitung des Rundfunks zusätzlich beschleunigt wurde. Themen wie der Wert einer Tonaufnahme, die Komplexität ihrer Produktion, sowie die Rolle und der Status der Interpreten wurden zunächst zwischen Juristen und erst später zwischen Musikern und Musikwissenschaftlern diskutiert. Als Beispiel wird der Fall des faschistischen Italiens diskutiert, in welchem die internationale Diskussion über das phonographische Urheberrecht eine besonders wichtige Rolle spielte.

Semesterprogramm FS 2017 Bern — 20.02.2017 PDF 412,5KB

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