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Europäische Kommission fördert Chorprojekt von Caiti Hauck

Zum ersten Mal wird in der Schweiz ein Projekt im Bereich Musikwissenschaft von dem renommierten Programm Marie Skłodowska Curie Aktions der Europäischen Kommission gefördert. Das Projekt wird von Dr. Caiti Hauck an der Universität Bern durchgeführt.

Während des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in der Schweiz ein dynamisches Chorleben. Zahlreiche Gesangvereine wurden gegründet und Chöre aus verschiedenen Kantonen versammelten sich in eidgenössischen Sängerfesten. Mit ihrem stark patriotischen Charakter spielten insbesondere Männerchöre nicht nur im politischen und gesellschaftlichen Leben, sondern auch in der Entwicklung eines Nationalbewusstseins eine wichtige Rolle. Trotz ihrer musikalischen, historischen und sozialen Bedeutung, bleibt die Schweizer Chorbewegung unerforscht. Es fehlt beispielsweise an Detailkenntnissen über die Einzelheiten in den verschiedenen Städten. So sind etwa die Traditionen in Bern und in Freiburg unterschiedlich. Unter anderem ist dies auf sprachliche (Deutsch/Französisch) und religiöse (protestantisch/katholisch) Differenzen zurückzuführen. Inwiefern unterschied oder ähnelte sich das Chorleben in diesen Städten?

Diese und andere Fragen möchte die Forscherin und Chorleiterin Caiti Hauck mit ihrem Projekt CLEFNI — The choral life in the cities of Bern and Fribourg in the long nineteenth century beantworten. Mit der Förderung des Programms Marie Skłodowska Curie Aktions der Europäischen Kommission führt sie ab Septem- ber 2019 die Forschung an der Universität Bern durch, unter der Betreuung von Professor Cristina Urchueguía.

Benedict Zemp hat Caiti Hauck zu einem Interview getroffen.